Nachfolge
29.4.2024

Kommunikation in der Familiennachfolge

Kein Problem! Oder etwa doch?

Die familieninternen Nachfolgen, die ich begleiten durfte, hatten alle eine gemeinsame Zusatz-Herausforderung: die Kommunikation!

Weshalb? Hier ein paar Anhaltspunkte:

  • Gefahr der Nähe: Es gilt die Regel, je näher man jemandem ist, desto schwieriger wird es, seine Vorstellungen klar zu formulieren. Insbesondere, wenn sich diese nicht mit der anderen Partei decken. Genau deshalb ist oft ein externer Moderator notwendig, der die heiklen Themen ansprechen darf.  
  • Vermischung von Geschäft und Privat: Oftmals fehlt eine klare Trennung zwischen Familie und Geschäft. So kann es rasch passieren, dass sich die Eltern vom Kind nicht wertgeschätzt fühlen, wenn dieses beispielsweise nicht den gewünschten Preis zahlen möchte oder eine andere Strategie für die Unternehmung sieht. Oder das Kind ist gekränkt, weil es die Unternehmung von den Eltern nicht einfach geschenkt erhält, sondern dafür bezahlen muss. Ehe man sich versieht, befindet sich die Familie in Wertschätzungsthemen und es hagelt gegenseitige Vorwürfe.
  • Unausgesprochene Erwartungen: Bei der Familie hat man rasch das Gefühl, man wisse, was das Gegenüber denke und erwarte. Deshalb geht man von falschen Voraussetzungen aus und spricht die heiklen Punkte nicht an, was zu Verstimmungen und Konflikten führen kann.
  • Nicht erfolgter Perspektivenwechsel: Die Eltern erziehen die Kinder - das liegt in der Natur der Sache. Wenn die Kinder irgendwann den Familienbetrieb übernehmen, müssen diese einerseits Verantwortung übernehmen und die Eltern andererseits die Autorität loslassen können.  
  • Unklare Rollenteilung: Oft sagen mir die Eltern bei Familiennachfolgen: ”Ich mache dann noch ein bisschen mit.” Da läuten bei mir die Alarmglocken. Was bedeutet das? Wo sitzt der Vater in Zukunft? Wieviel verdient die Mutter noch? Wie sieht es mit dem Geschäftsauto aus? Welche Kompetenzen haben die Eltern noch? Eine klare Ansprache dieser Punkte und ein Pflichtenheft können hier Ungemach verhindern.
  • Fehlende Transparenz: Die Eltern sind betreffend finanziellen Herausforderungen oder anderen Problemen zu wenig transparent, weil sie sich schämen. Damit helfen sie jedoch niemandem, am wenigsten ihren Kindern.
  • Fehlender Familienrat: Wenn mehrerer Kinder existieren, müssen diese in jedem Fall “abgeholt” und informiert werden, unabhängig, ob sie bei der Nachfolge dabei sind oder nicht. Nur so kann der “Familiensegen” auch langfristig erhalten bleiben.
  • Keine / unzureichende Dokumentation: Eine schriftliche Protokollierung des Familienratssitzung sowie eine Dokumentation der kommunizierten Punkte und Entscheidungen an alle Parteien hilft, spätere Konflikte und Vorwürfe zu verhindern.

"Es gilt die Regel, je näher man jemandem ist, desto schwieriger wird es, seine Vorstellungen klar zu formulieren."

Möchtest du mehr über eine externe Begleitung deiner bevorstehenden Nachfolge als Käufer oder Verkäufer erfahren? Melde dich gerne bei mir.

Herzlich,  

Tom  

www.tomhadorn.ch

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